CDU Trier-Stadt

In der Judengasse nichts Neues?

2015 erweckte eine kleine Arbeitsgruppe die seit 2002 ruhenden Bemühungen, der Judengasse ein ihrer geschichtlichen Bedeutung würdiges Aussehen zu verleihen, aus dem Dornröschenschlaf. 2002 hatte die Landesregierung zugesagt, Trier bei der Errichtung eines „Adolf Altmann Zentrum“ zu unterstützen. Adolf Altmann war bis 1938 Oberrabbiner in Trier und starb 1944 im KZ Auschwitz. 2021, im Jubiläumsjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“, tut sich endlich was Neues:

CDU, SPD, Grüne und UBT beantragten bei den Haushaltsberatungen, eine Stelle „Dokumentation Judengasse“ einzurichten, die mit 10.000,- € ausgestattet wurde. Mit diesem Geld wurde in der Judengasse ein „Fenster der jüdischen Geschichte“ eingerichtet. Es fand eine Expertenanhörung mit u.a. Prof. Dr. Lukas Clemens von der Universität Trier und Dr. Joachim Hupe, Leiter der Landesarchäologie, Landesmuseum Trier, statt. Das Ergebnis: Es wird eine Projektskizze angefertigt werden, um festzulegen, welche Grabungen in dem Haus, in welchem sich eine Mikwe - ein rituelles jüdisches Tauchbad - befinden soll, vorgenommen werden; vorausgesetzt, die Besitzerin erteilt ihre Zustimmung. Wäre sie bereit, das Haus zu veräußern, könnte dort das Dokumentationszentrum entstehen. In ihm soll über das Judentum in Trier von den Anfängen im 11. Jhd. bis heute informiert werden. Schulklassen und anderen Gruppen könnte man am historischen Ort die jüdische Geschichte vermitteln und ein jüdisches Restaurant in der Judengasse hätte ein Alleinstellungsmerkmal in Rheinland-Pfalz. Bessere Kenntnisse über das Judentum tragen mit dazu bei, dass der Antisemitismus langfristig keinen weiteren Nährboden mehr bekommt. Bildung ist das beste Heilmittel gegen Vorurteile.

Jutta Albrecht

CDU Fraktion